Ein ganz neuer Umgangston auf dem Trainingsplatz des TSV 1860. „Rodnei, gerade für so einen Typen wie Sie ist diese Situation doch geeignet“ oder „Daylon, Sie haben doch zwei Anspielstationen, versuchen Sie nicht immer, den schwersten Ball zu spielen“. Der Absender dieser Worte war Benno Möhlmann, der neue Löwen-Coach, und der pflegt seine Spieler zu siezen. Auch auf dem Platz, wo es mit der Wortwahl gewöhnlich nicht so genau geht.
„Das habe ich als Trainer immer so gehalten“, sagte Möhlmann zur tz. „Ich will ihnen damit zeigen, dass ich sie als Männer betrachte.“ Und daran wird sich auch nichts ändern. Möhlmann: „Das mit dem Siezen bleibt so, auch wenn ich die Spieler irgendwann länger kenne.“
Nicht schwer nachzuvollziehen, warum Möhlmann diese eher höfliche Anrede gegenüber seinen Fußballern wählt. Von 1981 bis 1987 kickte er bei Werder Bremen unter dem Trainer Otto Rehhagel, und dieser pflegte von je her seine Spieler zu siezen. Möhlmann: „Klar, bei Otto Rehhagel habe ich diese Art des Umgangs kennengelernt und später, als ich selbst Trainer geworden bin, von ihm übernommen.“